17.01.2020 Best of Events – ein Erfahrungsbericht aus der Sicht eines Messe-Rookies

Erstmalig teilte sich die CHOCO LOUNGE einen Messestand auf der Internationalen Veranstaltungsmesse Best of Events (BOE) in Dortmund mit den Veteranen von La Galana, der Zigarrenmanufaktur aus Köln-Ehrenfeld. Sie bringen dank langjähriger BOE-Teilnahme die nötige Erfahrung mit, wie man um die Aufmerksamkeit der zahllosen Messebesucher buhlt. In diesem Fall mit Federboa, kurzem Paillettenkleid und freundlicher Distanzlosigkeit.

„O sole mio!“ volltönend schifft ein venezianischer Gondoliere ein kicherndes Pärchen an uns vorbei.

Erleichtert über den zügigen Aufbau, die gute Lage des Standes und die tolle Nachbarschaft werden Oskar und ich erstmal ins kalte Haifischbecken der Kundenakquise geworfen. Dem Sohn, normalerweise um keinen Spruch verlegen, versagt die Stimme beim Anblick, der sich wie Wespen auf den Pflaumenkuchen stürzenden, flyeraufdrängenden Jungmusiker von gegenüber.

Erfreulicherweise kann dem mit einem Shot La Galana-Rum als kleinem Lockerungmittel begegnet werden (Notiz für nächstes Mal: Oskar fragen, ob er sich Paillettenkleid und Federboa statt Kochjacke und -schürze vorstellen könnte).

Louis de Funès kommt mit einem unsichtbaren, dafür lautstark bellenden Hundchen vorbei. Später wird er auf einem Hochrad zurückradeln. Wo ist der Hund geblieben?

Die vormittägliche Pralinenunlust der Besucher nutzt Oskar, um sich einen Überblick über die Messe zu verschaffen – hunderte interessanter Aussteller in 5 Hallen mit zahlreichen Vorführungen (das heißt hier: Stage Acts) und Vorträgen (das heißt hier: Career Hubs). Er kommt ewig nicht zurück – kein Wunder bei den vielen Eindrücken! Als ich schon ein bisschen unruhig werde, taucht er mit leicht leerem Blick wieder auf. Er hat sich am Nachbarstand gegenüber hypnotisieren lassen, mit dem Ziel, seinen Namen zu vergessen und seinen rechten Fuß nicht mehr bewegen zu können.

Zu martialischen Gewehrsalven spritzt ein Party-Roboter, der einem Hollywood-Blockbuster entsprungen zu sein scheint, aus seinen Augen Wasserstrahlen auf die Besucher.

Verzweifelt um Professionalität bemüht, versuche ich Oskar einzutrichtern, mich „Eva“ zu nennen. Zwei Tage lang jedoch muss ich Besuchern erklären, dass ich ganz gewiss seine Mutter und nicht seine Schwester bin.

Die kleinste Disko der Welt (Dixieklo-Format) und der DJ mit dem größten Ego der Welt fahren an uns vorbei – stilecht mit Groupies, Bodyguards, Partypeople und lautem Rabatz

Ein Trupp Putzleute mit Rabenmasken picken den vermeintlichen und echten Müll auf. Als dann noch eine Putzfrau (Entschuldigung! Reinigungsfachkraft!)(Entschuldigung! Facility Managerin!) vorbeikommt und den Müll am Stand mitnehmen will, bestaune ich erstmal für einen peinlich langen Moment ihre Authentizität und warte auf zusätzliche Showeffekte, bevor mir aufgeht, dass sie es tatsächlich ernst meint. Wir entsorgen die Pralinenlollie-Stiele und ein paar Rum-Becherchen.

Fazit: es reicht nicht aus, fantastische Pralinen und originelle Schokoladen herzustellen! Man muss dabei auch maximal unterhaltsam sein: ich muss mir bis zum nächsten Jahr mindestens jonglieren, bauchreden und Cashewkerne aus Besuchernasen zaubern draufschaffen!

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